Lehre als

Kunststoffverfahrenstechnik

Flaschen, Verpackungen, Fahrzeug- oder Flugzeugteile: in der Kunststoffverfahrenstechnik stellst du unterschiedlichste Kunstoffartikel her. Mit verschiedenen Methoden produzierst du Produkte, die später bei Jedermann in der Wohnung stehen oder alltäglich im Einsatz sind.

Kurzbeschreibung

Kunststoffverfahrenstechniker*innen (Fachkräfte im Beruf Kunststoffverfahrenstechnik) stellen Kunststoffartikel, Halbfabrikate und Bauteile her. Dazu zählen z. B. Haushalts- und Küchengeräte, Dosen, Deckel, Gehäuse, ebenso wie Rohre, Folien, Verpackungen, Fahr- und Flugzeugteile oder Kunststoffteile für andere Bauzwecke. Sie bedienen und steuern verschiedene, meist computergesteuerte Maschinen und Anlagen, wenden aber auch mechanische Verfahren wie z. B. Sägen, Bohren, Schneiden, Kleben, Löten oder Härten an.

Kunststoffverfahrenstechniker*innen arbeiten in Werkstätten und Werkhallen von Betrieben der Kunststoffverarbeitung im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften in der Produktion und Entwicklung.

Tätigkeiten

  • Auftragsunterlagen und technische Zeichnungen lesen und anwenden
  • Ausgangs- und Hilfsstoffe (Granulate, Pulver, Pasten, Weichmacher, Stabilisatoren etc.) auswählen, prüfen und aufbereiten
  • Temperaturprofile erstellen und interpretieren
  • Produkte aus Kunststoffen nach branchenüblichen Verarbeitungsmethoden herstellen
  • computergesteuerte Produktionsmaschinen einrichten, in Betrieb nehmen und Produktionsprozesse überwachen
  • Oberflächen der Kunststofferzeugnisse veredeln, z. B. durch Polieren, Gravieren, Metallisieren, Bedrucken
  • Rest- und Abfallprodukte fachgerecht aufbereiten und zu neuen Kunststoffprodukten verwerten ( recyceln)
  • Qualitätskontrollen mit unterschiedlichen Mess- und Prüfmitteln durchführen
  • Mängel und Fehler erkennen und beheben

So viel wirst du in etwa verdienen

Dein Lehrlingseinkommen (brutto) laut Kollektivvertrag (Stand 2025).

900-1.218

1. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

1.160-1.523

2. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

1.510-1.827

3. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

1.930-2.132

4. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

 

Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

 

Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

  • gute körperliche Verfassung
  • Unempfindlichkeit gegenüber chemischen Stoffen

 

Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

  • chemisches Verständnis
  • handwerkliche Geschicklichkeit
  • logisch-analytisches Denken / Kombinationsfähigkeit
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • systematische Arbeitsweise
  • technisches Verständnis

 

Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

  • Kommunikationsfähigkeit

 

Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Aufmerksamkeit
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität
  • Kreativität
  • Sicherheitsbewusstsein
  • Umweltbewusstsein

Berufsschulen

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Berufsschule Steyr 1

Otto-Pensel-Straße 14

4400 Steyr

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FAQs

Du hast Fragen? Wir haben Antworten.

Was oder wer ist ein Ausbilder?

In deinem Lehrbetrieb gibt es eine oder mehrere Personen, die dich durch deine Lehrzeit begleiten und dir alles lehren, was es in deinem Lehrberuf zu lernen gibt. Diese Personen Mitarbeiter nennt man Ausbilder. Sie haben eine Prüfung abgelegt und geben ihr Wissen und ihr Können an dich weiter. Sie sind für dich aber auch eine wichtige Bezugsperson während deine Lehrzeit: Bei Problemen oder Fragen kannst du dich immer an sie wenden.

Wie finde ich meine Stärken heraus?

Jeder von uns hat Stärken und Schwächen. Mit ein paar einfachen Fragen kannst du schnell herausfinden, worin deine Stärken liegen. Hast du dir schon einmal überlegt, was du gut kannst? Wofür dich deine Familie oder Freunde schon gelobt haben? Ist es der Umgang mit anderen Menschen, mit Tieren oder das handwerkliche Arbeiten? Bist du kreativ und hast viele neue Ideen? Zeig, was du drauf' hast!

Was ist eigentlich ein Motivationsschreiben?

Das Motivationsschreiben bzw. Bewerbungsschreiben ist Teil deiner Bewerbungsunterlagen. In deinem Motivationsschreiben machst du dem Betrieb klar, warum genau du der/die Richtige für die Lehrstelle bist. Wenn du dich im Vorhinein über das Unternehmen schlau machst, fällt dir das Schreiben bestimmt einfacher. Gib dein Motivationsschreiben vor dem Absenden am besten einem Erwachsenen zum Korrekturlesen – eine gute Bewerbung ist vor allem fehlerfrei!

Vollständige Bewerbungsunterlagen: Was gehört alles dazu?

Mit einer vollständigen Bewerbung, die in Erinnerung bleibt, hast du schon die halbe Miete! Wichtig ist dabei der Lebenslauf mit einem Foto von dir (kein Selfie!) und das Bewerbungsschreiben. Auch Kopien von Schulzeugnissen solltest du nicht vergessen. Kleiner Tipp: Mit einem Deckblatt kannst du die Bewerbung einzigartiger gestalten.

Was passiert bei einem Schnuppertag?

Viele Unternehmen bieten interessierten zukünftigen Lehrlingen die Möglichkeit in den Lehrberuf „hinein zu schnuppern“. Du verbringst einen Tag in der Firma, kannst dich über den Lehrberuf informieren, erste Handgriffe und Tätigkeiten ausprobieren und den Betrieb kennenlernen.

Wie finde ich Betriebe, die Lehrlinge ausbilden?

Unter dem Menüpunkt „Lehrbetriebe“ findest du eine Auflistung aller Betriebe Vorarlbergs, die Lehrlinge ausbilden und auch in welchen einzelnen Lehrberufen. Wenn du schon weißt welchen Beruf du gerne erlernen willst, klicke einfach auf den Lehrberuf unter dem Menüpunkt „Lehrberufe“ und du findest die Firmen, die Lehrlinge genau in deinem gewünschten Beruf ausbilden.

Arbeitsbereiche

Die Kunststofftechnologie zeichnet sich durch eine außergewöhnlich hohe Dynamik aus. Laufend werden neue Produkte und Anwendungsmöglichkeiten für Maschinen, Werkzeuge, Fahrzeuge, Geräte, Verpackungen usw. entwickelt. Neue Werkstoffe und Technologien, insbesondere Verbundstoffe und Leichtbauweisen, ermöglichen immer neue Einsatzmöglichkeiten.

Bei der Herstellung von Kunststoffartikeln und Kunststoffbauteilen werden Formmassen aus Kunststoff aufbereitet. Kunststoffverfahrenstechniker*innen vermischen dafür zunächst die Grundmasse (Granulat, Pulver, Paste) mit Hilfsstoffen wie Weichmachern, Stabilisatoren, Farb- und Füllstoffen in Knet- und Walzmaschinen. Anschließend erhitzen sie die Kunststoffmasse und stellen daraus verschiedene Formteile her. Dazu bedienen sie z. B. Extrudermaschinen, welche die Kunststoffmasse mithilfe von formgebenden Düsen unter hohem Druck und hoher Temperatur in Formen pressen (extrudieren). Neben Spritzguss und Extrusion sind auch Thermoformen, Laminieren, Prototypenfertigung und Serienfertigung wichtige Verarbeitungstechniken.
So entstehen die unterschiedlichsten Produkte und Bauteile, etwa für Haushalts-, Bedarfs- oder Spielzeugartikel (z. B. Dosen, Deckel, Griffe und Gehäuse), Massenerzeugnisse wie Rohre, Platten, Schläuche, Kabel, Dämmstoffplatten, oder für Gehäuse, Computertastaturen, Fahrzeug- und Flugzeugbauteile, Sanitäreinrichtungen, Beleuchtungskörper, Fensterrahmen, Kunststoffverpackungen. Kunststoffverfahrenstechniker*innen sind für die laufende Qualitätskontrolle zuständig und führen mit Mess- und Prüfgeräten verschiedene Tests an den Endprodukten durch, um z. B. Festigkeit, Druck, Biegsamkeit, Hitzebeständigkeit zu überprüfen.

Bei der handwerklichen Bearbeitung oder Nachbearbeitung von Kunststoffprodukten arbeiten Kunststoffverfahrenstechniker*innen mit verschiedenen Werkzeugen und Geräten und wenden Verfahren wie Stanzen, Sägen, Bohren, Feilen, Drehen, Fräsen, Schleifen oder Polieren an. Die fertigen Werkstücke werden gereinigt, gegebenenfalls lackiert, bedruckt, imprägniert oder geprägt, sachgerecht verpackt und gelagert.

Fachkräfte im Beruf Kunststoffverfahrenstechnik bereiten weiters Reststoffe der Kunststoffproduktion und Kunststoffabfälle wieder auf und verwerten sie zu neuen Kunststoffprodukten (Upcycling,  Downcycling). Außerdem verwenden sie für den Produktionsprozess computergestützte Maschinen, die sie richtig einstellen, steuern und überwachen.

Arbeitsumfeld

Kunststoffverfahrenstechniker*innen arbeiten in Werkstätten, Produktions- und Werkshallen sowie Entwicklungs- und Prüflabors von Unternehmen. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften aus allen Bereichen der Produktion, Forschung und Entwicklung in der Kunststofftechnologie und Chemie, aber auch der Metallverarbeitung und dem Maschinen- und Fahrzeugbau (z. B. Kunststofftechnologie (Lehrberuf), Kunststofftechniker*in, Chemiker*in, Verfahrenstechniker*in).

Die Arbeitszeiten von Kunststofftechnolog*innen entsprechen den üblichen (gesetzlichen) Normalarbeitszeiten der Betriebe, in denen sie tätig sind. In der Produktion kann das auch Schichtbetrieb bedeuten, der frühe und späte Arbeitsstunden umfasst.

Arbeitsmittel

Kunststoffverfahrenstechniker*innen arbeiten mit Kunststoffmaterialien und Kunststoffgrundmassen (Granulate, Pulver, Pasten) aller Art. Sie verwenden Weichmacher, Stabilisatoren, Farb- und Füllstoffe und bedienen verschiedene, meist computergesteuerte Maschinen und Anlagen wie Knet- und Walzmaschinen, Schneidmaschinen, Abfüll- und Spritzgussmaschinen.
Zur Qualitätskontrolle der fertigen Produkte verwenden sie verschiedene Mess- und Prüfgeräte und hantieren auch mit anderen Laborgerätschaften, wie z. B. mit Mikroskopen, Reagenzgläsern, Indikatoren, sowie mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Sie führen Betriebsbücher, Material-, Lager- und Stücklisten, wofür sie entsprechende Materialverwaltungssoftware verwenden.

Lehre und Matura?

Das Ausbildungsmodell Lehre und Matura ist die erste Wahl für alle Jugendlichen, die eine praxisorientierte Fachausbildung mit einer breiten Allgemeinbildung verbinden wollen.
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