Architektur, Handwerk, Tourismus, Landwirtschaft, Kultur und Design – der Bregenzerwald ist in vielen Aspekten bis weit über die Grenzen bekannt. Dazu gehört mittlerweile auch die Werkraumschule. Das innovative Ausbildungsmodell – vom Werkraum Bregenzerwald und den Bezauer Wirtschaftsschulen entwickelt – stand am 12. März im Mittelpunkt einer besonderen Gesprächsrunde. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dialogwerkstatt“ trafen sich Werkraum-Mitglieder, Pädagogen, Bildungsexperten und erste Absolventen des Schul-Durchganges in Andelsbuch. Unter dem bewusst provokanten Titel „Was kommt nach der Werkraumschule“ wurde die jetzige Situation, aber auch die Zukunft des Pilotprojektes besprochen. Unter den Teilnehmern der Veranstaltung im Werkraumhaus waren auch die damaligen Wegbereiter Andreas Kappaurer und Werkraum-Obmann Martin Bereuter.
Als 5-jähriges Ausbildungsmodell vereint sie die Handelsschule (3 Jahre) mit einer verkürzten Lehrzeit (2 Jahre). Die besonderen Merkmale: Früher Kontakt mit den Handwerksbetrieben im Bregenzerwald, Einblick in viele Berufsbilder, vielfältige Handwerksausbildungen, verpflichtende Schnupper-Termine und Praktika in allen Schulstufen sowie ein umfangreiches Programm an freiwilligen Praxis-Projekten. Das Ziel war klar, dringend gebrauchten Fachkräfte-Nachwuchs aus der Region für das Handwerk zu begeistern.
Längere Schnupperzeit und klare Positionierung
Der Dialog wurde größtenteils von den Erfahrungen der Schüler und der Betriebe sowie der Erwartungshaltung an das Modell geprägt. U.a. wurde ein verlängertes „Schnuppern“ gewünscht, da die Eindrücke nach nur einem Tag in einem Betrieb kaum für eine Entscheidung ausreichen würden. Eine klare Positionierung, ein Spirit, eine Form von Zertifikat oder Diplom ebenso – alles Mittel, um Schüler noch enger an das Modell Werkraumschule zu binden. Vor allem die Mitgliedsbetriebe seien nun in vieler Hinsicht gefordert, sich mit Angebot und dem Umgang mit Werkraumschülern auseinanderzusetzen. Ob das nun das Qualitätsniveau des Schnupperns generell betrifft oder die Zusammenarbeit mit der Werkraumschule selbst.
Bei einem Punkt waren sich schließlich alle einig. Man sei stolz, dieses Pilotprojekt damals gewagt und entwickelt zu haben. Nicht zuletzt wenn man nun sehe, welche SchülerInnen erfolgreich die ersten drei Jahre erfolgreich abgeschlossen haben.
Fotos: MC