Eben noch als Interview im Rahmen unserer VN-Kampagne, jetzt schon auf der Website. Unser Interview mit Pflegeassistentin Ayse Emirdag.

 

Wie bist du zur Pflegelehre gekommen?

Ayse: Ich habe mich schon während meiner Poly-Zeit für den Pflegeberuf bzw. für das Gesundheitswesen interessiert. Nur leider gab es damals noch keine Lehre dafür. Also bin ich für drei Jahre in die HAK Feldkirch gegangen, wo es mir allerdings gar nicht gefallen hat. Und gerade, als ich die Schule abgebrochen habe, startete in Vorarlberg die Pflegelehre – perfektes Timing!
Ich habe mich dann gleich beim Pflegeheim St. Josef in Schruns zum Schnuppern gemeldet. Es hat mir unglaublich gut gefallen, die Aufgaben schienen mir sehr abwechslungsreich zu sein. Man hat mich gefragt, ob ich mit der Lehre beginnen möchte und ich habe gleich zugesagt.

 

„Mein Arbeitsteam ist spitze!“

 

Entspricht die Arbeit deinen Vorstellungen?

Ayse: Auf jeden Fall! Ich wollte schon immer eine soziale Tätigkeit und in der Pflege kann man Menschen tatsächlich helfen. Ich arbeite gerne mit Menschen, lerne gerne neue Leute kennen, die Teamkolleginnen und -kollegen sind spitze, jeder Tag gestaltet sich anders. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich diesen Job gefunden habe!

 

Was gefällt dir besonders an der Lehre?

Ayse: Man bekommt unglaublich viel von den Menschen zurück, uns wird eine enorme Dankbarkeit entgegengebracht. Außerdem baut man hoch-emotionale Bindungen auf, es entstehen regelrecht Freundschaften mit den Leuten. Sie interessieren sich auch für mich als Mensch, fragen, wie es einem geht und erkundigen sich über Neuigkeiten. Das zaubert einem immer ein Lächeln ins Gesicht.

 

Ist es dadurch nicht umso schwieriger, Abschied zu nehmen, wenn die Zeit gekommen ist?

Ayse: Man beschäftigt sich natürlich auch damit, Menschen kennenzulernen, die vielleicht bald sterben müssen. Und wenn es dann tatsächlich so weit ist, wird man von Gefühlen überwältigt, ist leicht schockiert und empfindet natürlich Trauer. Aber mit der Zeit lernt man, viel besser damit umzugehen.

 

 

Was gehört zu deinen Tätigkeiten als Pflegeassistenz?

Ayse: Meine Arbeit besteht aus den Bereichen Pflege und Betreuung. Kümmert man sich in den ersten drei Monaten noch um die Teeküche oder das Frühstück, lernt man anschließend im Rahmen der Betreuung die Menschen und deren Vorlieben kennen. Womit kann man ihnen eine Freude machen, was gehört zu ihrem Alltag? Dazu gehören dann Spiele, Spaziergänge, Gespräche, Muskeln und Gelenke aktivieren, Biografien gestalten oder Fotos und Filme anzusehen. Anschließend begleitet man ausgebildete PflegerInnen und unterstützt sie bei der Wund- und Körperpflege oder bei Hygienemaßnahmen.

 

Welche Eigenschaften sollten zukünftige Pflegelehrlinge besitzen?

Ayse: Hilfreich sind Offenheit und gute Umgangsformen. Sozial eingestellt und kreativ sein, kann bestimmt auch nicht schaden. Und für die Pflegeaufgaben sollte man körperlich robust sein.

 

Fotos: LiV/Curin