Lehre als
Reifen- und Vulkanisationstechnik
Das Wort Vulkanisierung sagt dir nichts? Jeden Tag begegnet dir etwas, das durch Vulkanisierung hergestellt wurde: Ein Reifen! Während deiner Lehre lernst du wie du Reifen und andere Gummiartikel herstellst und reparierst.
Kurzbeschreibung
Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen reparieren Reifen und andere Gummiartikel (z. B. industrielle Förderbänder, Gummibeläge). Sie suchen und diagnostizieren Reifenprobleme und -schäden, beraten ihre Kundinnen und Kunden über Reparaturmöglichkeiten und führen die Runderneuerung von Reifen durch. Sie stellen Reifendruckkontrollsysteme ein und nehmen Wartungsarbeiten am Fahrwerk vor. Dabei verwenden sie speziellen Diagnosecomputern, Handwerkszeuge wie Gummischeren, Glattroller, Einstreichpinsel und bedienen Anlagen wie Vulkanisierpressen und große Auswuchtmaschinen.
Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen arbeiten gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen vorwiegend in Klein- und Mittelbetrieben des Vulkaniseurgewerbes oder in Kfz-Werkstätten, die Reifenservice durchführen, und mitunter an Tankstellen.
Tätigkeiten
- Kundinnen und Kunden über Rad- und Reifenkombinationen beraten und Fahrzeuge mit entsprechenden Rädern und Reifen ausrüsten
- Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) einbauen, prüfen, einstellen und anpassen
- Gummi- und Kunststoffprodukte messen und prüfen
- Reifenschäden und Schäden am Fahrwerk suchen und mit Hilfe von Diagnosecomputern erkennen und beurteilen
- die Erneuerungsfähigkeit von Reifen prüfen und beurteilen und passende Verfahren auswählen und durchführen (z. B. Kalt- oder Heißrunderneuerung)
- Reifen wuchten, matchen und egalisieren
- Profilschneiden
- Fahrwerke (z. B. Federung, Radführung, Radaufhängung, Lenkung, Bremsen) prüfen, ausbauen, montieren und instandsetzen bzw. warten
- Gummi- und Kunststoffprodukte, insbesondere Reifen einsetzen, pflegen und reparieren
- Gummiprodukte rauen
- Gummiprodukte schärfen, trennen und schneiden, auslegen und anrollen
- Erzeugnissen aus Gummi und Kunststoff reparieren und die Reparaturfähigkeit bestimmen
- Förderbänder und Riemen aus Gummi und Kunststoff reparieren und endlos machen
So viel wirst du in etwa verdienen
659-1.042
1. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
902-1.303
2. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.147-1.563
3. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.527-1.824
4. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
Anforderungen
Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.
Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.
Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
- gute körperliche Verfassung
- gute Reaktionsfähigkeit
- Lärmunempfindlichkeit
- Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen
Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
- chemisches Verständnis
- gutes Augenmaß
- handwerkliche Geschicklichkeit
- Problemlösungsfähigkeit
- räumliches Vorstellungsvermögen
- systematische Arbeitsweise
- technisches Verständnis
Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
- Kommunikationsfähigkeit
- Kundinnen-/Kundenorientierung
Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
- Aufmerksamkeit
- Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
- Flexibilität
- Sicherheitsbewusstsein
- Umweltbewusstsein
Berufsschulen
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Fachberufsschule Villach 2
Tiroler Straße 23
9500 Villach
FAQs
Was oder wer ist ein Ausbilder?
In deinem Lehrbetrieb gibt es eine oder mehrere Personen, die dich durch deine Lehrzeit begleiten und dir alles lehren, was es in deinem Lehrberuf zu lernen gibt. Diese Personen Mitarbeiter nennt man Ausbilder. Sie haben eine Prüfung abgelegt und geben ihr Wissen und ihr Können an dich weiter. Sie sind für dich aber auch eine wichtige Bezugsperson während deine Lehrzeit: Bei Problemen oder Fragen kannst du dich immer an sie wenden.
Was verdiene ich in meinem Lehrberuf?
Dein Lehrlingsgehalt ist in einem Kollektivvertrag geregelt. Wenn es bei deiner Ausbildung keinen Kollektivvertrag gibt, wird die Lehrlingsentschädigung im Lehrlingsvertrag vereinbart. In jedem Jahr deiner Lehrzeit steigt dein Gehalt an. Unter dem Menüpunkt „Lehrberufe“ findest du bei jedem Lehrberuf dein Gehalt je nach Lehrjahr. Bitte beachte, dass dies dein Lohn, je nach Betrieb und deinem Arbeitsbereich variieren können.
Was regelt der Kollektivvertrag?
Der Kollektivvertrag regelt die Rechte und Pflichten zwischen dir und deinem Arbeitgeber. Er gilt immer für die ganze Branche, also gibt es beispielweise einen Kollektivvertrag für die komplette Verkaufsbranche. Das garantiert, dass niemand, der in dieser Branche arbeitet nachteilig behandelt wird. Der Kollektivvertrag, der dann zwischen dir und deinem Arbeiter besteht beinhaltet vor allem Regelungen zum Mindestlohn, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und zur Arbeitszeit.
Was muss ich vor dem Bewerbungsgespräch beachten?
Plane am Tag des Bewerbungsgesprächs genug Zeit ein, du solltest niemals zu spät zum vereinbarten Termin kommen. Informier' dich schon vorher wie du am besten zur Adresse des Unternehmens kommst, welcher Bus oder Zug dich dort hinbringt oder wie lange die Fahrt dauert. Achte auf ein gepflegtes Aussehen, lass unbedingt den Kaugummi weg und schalte dein Handy aus. Sollte es passieren, dass du den Termin absagen musst (z. B. weil du krank bist) ruf früh genug bei deiner Ansprechperson im Unternehmen an und verschiebe deinen Termin.
Was passiert bei einem Schnuppertag?
Viele Unternehmen bieten interessierten zukünftigen Lehrlingen die Möglichkeit in den Lehrberuf „hinein zu schnuppern“. Du verbringst einen Tag in der Firma, kannst dich über den Lehrberuf informieren, erste Handgriffe und Tätigkeiten ausprobieren und den Betrieb kennenlernen.
In meinem Wunschbetrieb ist die Lehre, die ich gerne machen würde, nicht ausgeschrieben – muss ich mir jetzt etwas Anderes überlegen?
Wenn du deinen Traumberuf auf Anhieb nirgends ausgeschrieben siehst, ist das nicht unbedingt ein Grund die Zukunftspläne komplett überdenken zu müssen – du kannst dich auch bei einem Betrieb bewerben, ohne dass dieser eine Stellenanzeige geschalten hat. Das nennt man Initiativbewerbung.
Arbeitsbereiche
Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen sind vorwiegend im Bereich des Reifenservices und bei der Runderneuerung und Reparatur von Reifen und anderen Gummiprodukten (z. B. industrielle Förderbänder, Treibriemen, Gummibelege) tätig. In der Produktion von Reifen oder Gummiwaren kommen sie kaum zum Einsatz, weil diese weitgehend automatisiert erfolgt und von MaschinenbedienerInnen und -einstellerInnen gesteuert wird.
Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen stellen Fehler und Schäden an Reifen, Rädern und Fahrwerk mit Hilfe digitaler Diagnosecomputer fest und beraten ihre Kundinnen und Kunden über die Möglichkeiten die Fehler und Schäden zu beheben. Sie beurteilen die Erneuerungsfähigkeit der Reifen und bestimmen, welches Verfahren zur Erneuerung angewendet wird (z. B. Kalt- oder Heißrunderneuerung). Sie demontieren die betroffenen Reifen, führen die erforderlichen Arbeiten durch (Rundumerneuerung, Auswuchten, Matchen, Egalisieren) und montieren die Reifen wieder. Durch die Arbeiten werden beispielsweise Gummischäden ausgebessert Unwuchten beseitigt (ungleich verteilte Massen an einem Rad) und der einwandfreie Rundlauf des Rades wieder hergestellt. Beim Auswuchten von Rädern werden elektronische Wuchtgeräte eingesetzt. In vielen Fällen überprüfen die Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen auch die Radstellung am Fahrzeug. Anhand von Abnützungserscheinungen an Reifen können sie Fehler und Probleme am Fahrwerk feststellen (Federung, Radführung, Radaufhängung, Lenkung, Bremsen), die sie beheben. Außerdem bauen sie Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) ein, prüfen diese und stellen sie ein.
Bei der Arbeit an Elektrofahrzeugen müssen sich Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen gut mit den Sicherheitskonzepten von Hochvolt-eigensicheren Fahrzeugen auskennen. Sie müssen die Hochvoltkomponenten und -bauteile anhand ihrer Kennzeichnung erkennen, die erforderlichen Trennungen der Spannungsnetze vornehmen bevor sie mit den Arbeiten am Fahrwerk und den Reifen beginnen.
Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen beraten ihre Kundinnen und Kunden generell über die richtige Bereifung, beschaffen unterschiedliche Reifenarten (Sommer-, Winterreifen, LKW-Reifen, RuntFlat-Reifen, das sind Reifen mit Notlaufeigenschaften usw.), lagern die Reifen und informieren über den richtigen Luftdruck je nach Reifentyp und Fahrzeug.
Außer Reifen erzeugen und reparieren Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen auch andere Gummiartikel (z. B. industrielle Förderbänder, Treibriemen). Sie führen die Runderneuerung durch und stellen Gummiartikel und Gummi-Metall-Verbindungen her (z. B. Verkleidung von Walzen und Trommeln mit Gummi).
Arbeitsumfeld
Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen arbeiten in Werkhallen und Werkstätten von Klein- und Mittelbetrieben des Vulkaniseurgewerbes und anderen Betrieben, die Reifenservice durchführen (Tankstellen, Kfz-Werkstätten usw.). Eine geringere Zahl arbeitet auch in der Gummiartikel erzeugenden Industrie. Je nach Arbeitsort arbeiten sie im Team mit ihren Berufskolleginnen und -kollegen und mit Kolleginnen und Kollegen der Kraftfahrzeugtechnik und des Fahrzeugbaus.
Arbeitsmittel
Reifen- und VulkanisationstechnikerInnen benützen Handwerkszeuge wie Glattroller, Gummischere, Einstreichpinsel und Hebel. Sie bedienen z. B. Rau- und Schälmaschinen sowie Vulkanisierpressen und Auswucht- und Reifenwalkmaschinen oder Hebezeuge und Luftdruckanlagen. Für Runderneuerungen kommen Autoklaven, Heizpressen, Extruder, Rau- und Belegmaschinen zum Einsatz. Außerdem verwenden sie chemische Stoffe, die sie z. B. mit Gummilössspritzmaschinen und Spritzpistole auf das Reifenmaterial auftragen. Für Prüf- und Kontrollarbeiten setzen sie moderne Durchsichtsgeräte wie z. B. den Achsenvermessungscomputer und andere digitale Diagnosecomputer ein.

Lehre und Matura?
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