Die Lehre – ein Qualitätsprodukt mit vielen Chancen
Juni 2, 2021
Lehrlingsnetzwerk, Ausbildungsbotschafter oder virtuelle Betriebsbesichtigungen: „Projekte wie diese sollen die Attraktivität und Vorteile der Lehre aufzeigen, aber auch das Thema an sich nachhaltig positiv beeinflussen“, sagte Wirtschaftslandesrat Marco Tittler. Ausgangspunkt dafür ist der Verein „Lehre in Vorarlberg“, der 2019 von Land, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer Vorarlberg gegründet wurde. Das Engagement heimischer Unternehmen für die duale Ausbildung ist ungebrochen – aktuelles Beispiel ist der Friseur und Kosmetik Salon Maischön: Am Standort in Dornbirn wurde eine eigene Lehrlingsakademie eingerichtet.
„Lehrlingsausbildung als Investition in die Zukunft“
Vorarlberg gilt als Lehrlings-Land, auch wenn die Zahlen aufgrund der aktuellen Situation leicht rückläufig sind. Derzeit absolvieren fast 7.000 Jugendliche eine duale Ausbildung (Stand Anfang 2021). Knapp 300 Lehrstellensuchenden stehen 1.300 offene Lehrstellen gegenüber. Land und Sozialpartner haben 2019 „Lehre in Vorarlberg – Verein für Projektentwicklungen“ gegründet. Dabei sollen die enormen Chancen aufgezeigt werden, die hierzulande mit der dualen Ausbildung einhergehen.
Als Anbieter einer zeitgemäßen digitalen Informationsplattform bietet der Verein einen Überblick über das vielfältige Angebot der Lehrberufe und offener Lehrstellen in Vorarlberg und erreicht ein breites Publikum. „Die Initiative soll mit dazu beitragen, der Lehre den verdienten Stellenwert zu geben. Wer in die Lehrausbildung investiert, investiert in die Wettbewerbsfähigkeit und in die Fachkräfte von morgen. Das wird gerade nach der Pandemie und bei einsetzendem Aufschwung von hoher Bedeutung sein“, sagte Landesrat Tittler.
Innovative Projekte
Geschäftsführer Markus Curin listete einige aktuelle Projekte auf: Die virtuellen Betriebsbesichtigungen wurden mittlerweile von anderen Bundesländern übernommen. Zusammen mit Lehrlingen wurde 2020 ein Lehrlingsnetzwerk mit unterschiedlichsten Kanälen eingerichtet, auf denen ein beruflicher, privater oder projektbezogener Austausch unter Lehrlingen stattfinden kann. Zusammen mit dem aha – Jugendinfos Vorarlberg wird es eine neue Adaptierung der Jugendkarte speziell für Lehrlinge geben. Auf der Website ist eine umfassende Übersicht über Institituionen, Projekte, Initiativen und Maßnahmen zum Thema Berufsorientierung abrufbar.
„Ohne die Lehre wäre Vorarlberg nicht der Wirtschaftsstandort, der er ist: Erfolgreich und international anerkannt“, führte Wirtschaftskammerpräsident Hans Peter Metzler an: „Diesen chancenreichen Ausbildungsweg weiterhin als solchen bei den Jugendlichen und Eltern im Land zu positionieren, muss unsere zentrale Aufgabe sein. Das gelingt nur, wenn wir weiter an einem Strang ziehen und mit Mut und Engagement die Lehre weiterdenken.“ Ich muss heute ausbilden, wenn ich in fünf Jahren eine Facharbeiterin oder einen Facharbeiter brauche, betonte Arbeiterkammerpräsident Hubert Hämmerle: „Und dabei ist es entscheidend, dass noch mehr auf Qualität in der Ausbildung der Jugendlichen gesetzt wird.“
Investition in Ausbildungsakademie
„Es gibt neben den Jobs, die aktuell aufgrund der sich stetig ausweitenden Digitalisierung benötigt werden, einen weiteren Gewinner, und das sind die Handwerker“, sagte Maischön-Inhaberin Birgit Nöckl. Sie erkennt beim Ausbildungsauswahlverfahren einen klaren Trend, „unsere Bewerber für eine Ausbildung werden immer älter bzw. reifer. Wenn sich heute zehn junge Menschen für einen Ausbildungsplatz bewerben, haben mindestens vier bereits einen Schul- oder Berufsabschluss in der Tasche. Junge Menschen streben nach Sicherheit im Leben, wenn sie diese haben, möchten sie gleich ihren Traum verwirklichen.“ Friseur und Kosmetik Salon Maischön hat auch deshalb am Standort in Dornbirn in eine eigene Ausbildungsakademie investiert.
Foto: Land Vorarlberg/Daniel Furxer
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