Lehre als

Ofenbau- und Verlegetechnik

Wer ein Haus baut, überlegt sich auch wie es beheizt wird. Hier kommst du ins Spiel, denn in Sachen Kachelöfen und Heizungsanlagen bist du Profi.

Kurzbeschreibung

Ofenbau- und Verlegetechniker*innen stellen Öfen, Kachelöfen und Heizungsanlagen für verschiedene Brennstoffe (z. B. Holz, Strom, Öl, Gas und alternative Energieträger) für Einzelräume, Mehrräume und Häuser her. Außerdem verlegen und versetzen sie unterschiedliche Beläge (Fliesen, Platten, Natur- und Kunststeine usw.) und andere keramische Bauteile, Schamott- und Mauersteine an Böden, Wänden und Stufen.
Sie planen nach Kundinnen- und Kundenwunsch die Öfen und Heizungen (Größe, Aussehen etc.), bereiten die Verlegeuntergründe vor, führen die Herstellungs- und Verlegearbeiten durch und bauen Mess-, Steuer- und Regelungssysteme ein. Außerdem erstellen sie Energieausweise für die errichteten Öfen und Heizungsanlagen.

Ofenbau- und Verlegetechniker*innen arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen in Werkstätten von Hafner- und Fliesenlegerbetrieben und Heizungsanlageninstallationsbetrieben sowie bei Bau- und Montagearbeiten direkt bei ihren Kundinnen und Kunden vor Ort.

Tätigkeiten

  • Kundinnen und Kunden über die Öfen, aber auch über energiesparendes Heizen beraten
  • technische Zeichnungen, z. B. Verlegepläne, Ofen- und Montagepläne, Luftleitungssysteme erstellen
  • Berechnungen zum Materialbedarf, Wärmebedarf, Zugberechnungen von Öfen und Küchenherden, Ofenberechnungen durchführen
  • Energieausweise für die erstellten Öfen und Heizungsanlagen erstellen
  • Öfen, offene Kamine, Heizungsanlagen und für unterschiedliche Brennstoffe (feste, flüssige, gasförmige) und alternative Energieträger bauen
  • Untergrund vorbehandeln, reinigen und glätten
  • Mauer-, Trockenbau- und Putzarbeiten ausführen
  • Belagselemente (Fliesen, Platten, Kunst- und Natursteine) und andere keramische Bauteile, Schamott- und Mauersteine auf Böden, Stiegen und an Wänden verlegen und versetzten
  • Dämm- und Isolierstoffe anwenden
  • Mess-, Steuer- und Regelungssysteme in Öfen und Heizungsanlagen einbauen
  • Funktions- und Abgasanalysen durchführen
  • Sanierungs-, Instandhaltungs- und Servicearbeiten durchführen

So viel wirst du in etwa verdienen

Dein Lehrlingseinkommen (brutto) laut Kollektivvertrag (Stand 2024).

797

1. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

1.034

2. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

1.271

3. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

1.542

4. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

Anforderungen

In jedem Beruf brauchst du ganz spezielles fachlisches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen, welche fachlichen Kompetenzen in diesem Beruf besonders wichtig sind.

Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • selbstständiges Arbeiten
  • Einsatzfreude
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
  • Lernbereitschaft

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein.

DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

  • gute körperliche Verfassung

 

Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
  • Datensicherheit und Datenschutz
  • gestalterische Fähigkeit
  • gutes Augenmaß
  • handwerkliche Geschicklichkeit
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • technisches Verständnis
  • Zahlenverständnis und Rechnen

 

Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

  • Aufgeschlossenheit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Kontaktfreude
  • Kund*innenorientierung

 

Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Aufmerksamkeit
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Sicherheitsbewusstsein
  • Umweltbewusstsein

 

Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?

  • Mobilität (wechselnde Arbeitsorte)

 

Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

  • Kreativität
  • Planungsfähigkeit
  • Problemlösungsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise

Berufsschulen

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Landesberufsschule Dornbirn 1

Eisengasse 38a

6850 Dornbirn

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FAQs

Du hast Fragen? Wir haben Antworten.

Wie funktioniert die Lehre & Matura?

Das Ausbildungsmodell Lehre und Matura ist die erste Wahl für alle Jugendlichen, die eine praxisorientierte Fachausbildung mit einer breiten Allgemeinbildung verbinden wollen. Wenn du dich für eine Lehre & Matura entscheidest, verbindest du gleich vieles miteinander: Du erhältst eine Fachausbildung, verdienst Geld, sammelst Berufserfahrung und hast somit perfekte Aufstiegschancen. Facts zu Lehre & Matura: • Deine Lehre muss mindestens drei Jahre dauern • Im zweiten Lehrjahr beginnt an einem zusätzlichen Nachmittag dein Unterricht an einer frei wählbaren Berufsschule in Vorarlberg • Das Angebot ist für dich als Lehrling kostenfrei • Der „Ausstieg“ ist ohne Auswirkungen auf deine Lehrausbildung jederzeit möglich • Nach deiner Lehrzeit geht es mit Abendunterricht weiter – bis zum fünften Jahr nach Lehrbeginn. Du bist interessiert oder hast Fragen? Dann melde dich bei der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer Vorarlberg unter T 05522-305-1155 oder lehre@wkv.at.

Was muss ich vor dem Bewerbungsgespräch beachten?

Plane am Tag des Bewerbungsgesprächs genug Zeit ein, du solltest niemals zu spät zum vereinbarten Termin kommen. Informier' dich schon vorher wie du am besten zur Adresse des Unternehmens kommst, welcher Bus oder Zug dich dort hinbringt oder wie lange die Fahrt dauert. Achte auf ein gepflegtes Aussehen, lass unbedingt den Kaugummi weg und schalte dein Handy aus. Sollte es passieren, dass du den Termin absagen musst (z. B. weil du krank bist) ruf früh genug bei deiner Ansprechperson im Unternehmen an und verschiebe deinen Termin.

In meinem Wunschbetrieb ist die Lehre, die ich gerne machen würde, nicht ausgeschrieben – muss ich mir jetzt etwas Anderes überlegen?

Wenn du deinen Traumberuf auf Anhieb nirgends ausgeschrieben siehst, ist das nicht unbedingt ein Grund die Zukunftspläne komplett überdenken zu müssen – du kannst dich auch bei einem Betrieb bewerben, ohne dass dieser eine Stellenanzeige geschalten hat. Das nennt man Initiativbewerbung.

Was regelt der Kollektivvertrag?

Der Kollektivvertrag regelt die Rechte und Pflichten zwischen dir und deinem Arbeitgeber. Er gilt immer für die ganze Branche, also gibt es beispielweise einen Kollektivvertrag für die komplette Verkaufsbranche. Das garantiert, dass niemand, der in dieser Branche arbeitet nachteilig behandelt wird. Der Kollektivvertrag, der dann zwischen dir und deinem Arbeiter besteht beinhaltet vor allem Regelungen zum Mindestlohn, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und zur Arbeitszeit.

Nach dem Bewerbungsgespräch: Was tun, wenn sich niemand meldet?

Erkundige dich nach deinem Bewerbungsgespräch, bis wann du benachrichtigt wirst ob du die Lehrstelle bekommst. Sollte sich bis dahin niemand bei dir melden, kannst du im Unternehmen anrufen und dich höflich erkundigen.

Wie finde ich offene Lehrstellen?

Alle Ausbildungsbetriebe findest du unter dem Menüpunkt „Lehrbetriebe“. Hier siehst du auch gleich welche Betriebe in welchen unterschiedlichen Lehrberufen ausbilden. Du kannst dir die Websites der Betriebe anschauen, die dir gefallen und oft findest du dort auch offene Lehrstellen. Aber auch auf anderen Wegen findest du offene Lehrstellen: In den Berufsinfozentren (BIZ Bregenz, BIZ Feldkirch, BIZ Bludenz ), bei der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer und der Landwirtschaftskammer, bei der Lehrlings- und Jugendabteilungen der Arbeiterkammer und im BIFOInformationszentrum Dornbirn kannst du dich über offenen Lehrstellen informieren. Oft findest du auch Stelleninserate in der Zeitung oder aber Familienmitglieder und Freunde wissen über offene Lehrstellen in einer Firma Bescheid. Wenn möglichst viele Personen wissen, dass du auf Lehrstellensuche bist, können sie dich bei deiner Suche unterstützen. Sollte es nicht klappen, erkundige dich beim BIFO nach der Möglichkeit des Jugendcoachings – hier hilft dir dein persönlicher Coach bei der Lehrstellensuche.

Arbeitsbereiche

Ofenbau- und Verlegetechniker*innen stellen Öfen, Kachelöfen, Heizungsanlagen und Feuerungsstätten wie z. B. offene Kamine, Pizza- und Grillöfen und dergleichen für Brennstoffe wie Holz, Strom, Öl, Gas und alternative Energieträger her. Außerdem verlegen und versetzen sie Boden-, Stufen- und Wandbeläge (Fliesen, Platten, Natur- und Kunststeine usw.) und andere keramische Bauteile sowie Schamott- und Mauersteine.

Sie führen heizungstechnische Berechnungen (Wärmebedarfsberechnungen, Ofen- und Zugberechnungen, Rauchfangberechnungen, Materialbedarf) durch und planen nach Kundinnen- und Kundenwunsch die Öfen und Heizungen (Größe, Aussehen etc.). Sie erstellen Werkskizzen für die Öfen oder Verlegearbeiten, fertigen technische Zeichnungen und Pläne an und lesen technische Unterlagen wie z. B. Verlege-, Anschluss- und Montagepläne oder Einbauanleitungen.

Am Einsatzort bereiten sie die Verlegeuntergründe vor, stellen Kleber-, Mörtel- und Putzmischungen her und führen die Herstellungs- und Verlegearbeiten durch. Dazu stellen sie Alternativ- und Verbundabdichtungen als Untergrund her, bearbeiten die keramischen und nicht-keramischen Materialien, indem sie sie z. B. behauen, schneiden, bohren, lochen und schleifen. Sie verlegen und versetzen die Wand- und Bodenbeläge (z. B. Fliesen, Mosaike), führen Verfugungen durch und bauen Wand- und Bodenheizungen ein. Ein wichtiger Bestandteil ihrer Tätigkeit ist der Einbau moderner Mess-, Steuer- und Regelsysteme für die elektronische Steuerung der Öfen und Heizungsanlagen. Außerdem erstellen sie für die von ihnen errichteten Öfen und Heizungsanlagen Energieausweise.

Ofenbau- und Verlegetechniker*innen führen regelmäßige Servicearbeiten durch, reinigen und reparieren Öfen und Heizungsanlagen, führen Funktions- und Abgasanalysen durch und beraten ihre Kundinnen und Kunden über energiesparendes Heizen und andere Energie-, Klima- und Umweltfragen. Bei allen ihren Arbeiten sorgen sie für die Einhaltung von Sicherheits- und Umweltstandards.

Insbesondere in Zusammenhang mit höherer Energieeffizienz und verbessertem Umweltschutz entwickeln sich die gesamte Heiztechnik und damit auch der Kachelofenbau ständig weiter. Mit Berechnungsprogrammen kann der Kachelofen z. B. perfekt an den Rauchfang angepasst werden und eine deutliche Verminderung von Emissionen erzielt werden.

Beispiel Errichtung eines Kachelofens:
Zuerst fertigen die Ofenbau- und Verlegetechniker*innen eine Konstruktionszeichnung unter Berücksichtigung der heiztechnischen Raumbedingungen an. Sie berechnen den Materialbedarf und stellen die erforderlichen Materialien bereit. Je nach Aufstellungsort bereiten sie den Untergrund vor, indem sie z. B. eine Schicht aus Zementmörtel („Estrich“) auftragen, auf der wiederum ein Sockel („Gesims“) aufgemauert wird. Das Gesims dient als Basis für den Ofen. Darauf setzen sie dann die einzelnen Kachelreihen sowie die Ofentür. Die Kacheln schneiden sie zuvor mit einer elektrischen Handschneidemaschine zurecht und bringen auf der Innenseite der Kacheln hitzebeständige Schamottplatten an. Mit Drahtklammern werden die Teile verbunden. Diesen Vorgang setzen sie solange fort, bis die gewünschte Höhe des Ofens erreicht ist. Sie kleiden die Heizkammer aus und bauen die Heizgasabzüge ein. Zuletzt bringen sie eine Endabdeckung an und verbinden den Ofen durch ein Abzugsrohr mit dem Kamin.

Siehe auch die Lehrberufe:

  • °Hafner*in (Lehrberuf)#
  • °Platten- und Fliesenleger*in (Lehrberuf)#

Arbeitsumfeld

Ofenbau- und Verlegetechniker*innen arbeiten in Werkstätten von Ofenbau-, Hafner- und Fliesenlegerbetrieben sowie bei Montage- und Einbauarbeiten bei ihren Kundinnen und Kunden vor Ort.
Je nach Auftrag und Projektumfang arbeiten sie eigenständig oder im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und Hilfskräften, aber auch gemeinsam mit anderen Handwerkern wie BodenlegerInnen, Installations- und GebäudetechnikerInnen usw. (siehe z. B. °Bodenleger*in (Lehrberuf)#, °Installations- und Gebäudetechnik (Modullehrberuf)#). Sie haben direkten Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden und AuftraggeberInnen sowie zu Lieferanten.

Die Tätigkeit von Ofenbau- und Verlegetechniker*innen ist trotz technischer Unterstützung durch viel Handarbeit gekennzeichnet, das kann auch körperlich anstrengend sein (viel Stehen, Bücken, Knien).

Arbeitsmittel

Ofenbau- und Verlegetechniker*innen arbeiten mit keramischen Bauteilen (wie z. B. Kacheln und Fliesen), Schamott- und Mauersteine oder Natur- und Kunststeine, Drahtklammern und Handschneidemaschinen. Sie verwenden aber auch Maurerutensilien wie Zement, Spachtel, Kelle etc., hantieren mit Wasserwaagen und lesen Konstruktionspläne und -zeichnungen oder fertigen diese selbst an.

Beim Einbau von Heizungsanlagen hantieren sie mit Bau- und Installationsteilen von Heizungen und Verrohrungen (Gas-, Öl-, Elektroeinsätzen, Luftklappen, Ventilatoren, Luftleitungsrohre usw.). Regelmäßig kommen auch elektronische Bauteile für Mess-, Steuer- und Regelsysteme zur Steuerung der Heizungsanlagen zum Einsatz. Beim Entwurf von Kachelöfen verwenden sie in der Regel Softwareprogramme wie CAD (Computer Aided Design) sowie Berechnungsprogramme für die Erstellung von Energieausweisen.

Lehre und Matura?

Das Ausbildungsmodell Lehre und Matura ist die erste Wahl für alle Jugendlichen, die eine praxisorientierte Fachausbildung mit einer breiten Allgemeinbildung verbinden wollen
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