Lehre als

Skibautechnik

Skifahren kann ja jeder lernen. Aber wie wäre es, Skier selbst herzustellen? Mit diesem Lehrberuf arbeitest du tatsächlich in der Produktion für Skier und ähnliche Wintersportartikel.

Kurzbeschreibung

Skier sind in Österreich das wohl beliebteste Sportgerät. In den Betrieben der Skiindustrie stellen Skibautechniker*innen aus Holz, Kunststoff, Metall, Karbon und weiteren Stoffen und Materialien Skier her. In gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben führen sie vor allem Wartungs- und Reparaturarbeiten und verschiedene Servicetätigkeiten wie z. B. Bindungsanpassungen durch. In Industriebetrieben übernehmen sie üblicherweise Arbeiten in jeweils einem Teilbereich der Produktion, z. B. Zuschnitt, Pressen, Lackieren. Dabei programmieren sie computergestützte CNC-Anlagen und bedienen u. a. Fräsautomaten und Hydraulikpressen, Ablängautomaten, Zieh- und Ablängmaschinen. Sie arbeiten in Werkstätten von Gewerbebetrieben und industriellen Produktionshallen mit Berufskolleg*innen und weiteren Fachkräften der Produktion zusammen.

Tätigkeiten

  • Skikern aus verschiedenen Hölzern an und mit Fräsautomaten formen (CNC-gesteuerte Formfräser)
  • Laufflächen aus Polyäthylenstreifen herstellen: in Ablängautomaten zurechtschneiden und an Kopierfräsautomaten formen („Taillieren“)
  • Fiberglasoberflächen herstellen: Ziehmaschinen mit aufgerollten Glasfasergeweben bestücken, das Gewebe durch ein Harzbad ziehen (Glasfasergewebe erstarrt zu Fiberglas), das Fiberglas an Abläng- und Kopierfräsmaschinen in Form bringen
  • die vorbereiteten Skibestandteile mit Klebstoffen und Kunstharzen bestreichen, die Teile in die „Kassette“ (Negativform des Skis) einlegen, mittels Hydraulikpresse verschließen und bei 120 Grad Celsius pressen
  • die Rohlinge herausnehmen, manuell und maschinell nachschleifen
  • Skier lackieren, mit Stahlkanten, Spitzen- und Endenbeschlägen armieren (montieren)
  • Skier mit Oberflächendesigns im  Siebdruckverfahren bedrucken
  • Qualitäts- und Funktionskontrollen durchführen
  • Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen: Skioberflächen und -kanten schleifen, Skibindungen montieren und einstellen, Kunststoffteile austauschen etc.

So viel wirst du in etwa verdienen

Dein Lehrlingseinkommen (brutto) laut Kollektivvertrag (Stand 2024).

800-950

1. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

1.080-1.380

2. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

1.400-1.840

3. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

1.800-2.070

4. Lehrjahr

laut Kollektivvertrag

Anforderungen

In jedem Beruf brauchst du ganz spezielles fachlisches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen, welche fachlichen Kompetenzen in diesem Beruf besonders wichtig sind.

Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • selbstständiges Arbeiten
  • Einsatzfreude
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
  • Lernbereitschaft

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein.

DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

  • Auge-Hand-Koordination
  • Fingerfertigkeit
  • gute körperliche Verfassung

 

Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
  • Datensicherheit und Datenschutz
  • gutes Augenmaß
  • handwerkliche Geschicklichkeit
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • technisches Verständnis
  • Zahlenverständnis und Rechnen

 

Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Kund*innenorientierung

 

Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Sicherheitsbewusstsein
  • Umweltbewusstsein

 

Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?

  • Mobilität (wechselnde Arbeitsorte)

 

Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

  • logisch-analytisches Denken / Kombinationsfähigkeit
  • Planungsfähigkeit
  • Problemlösungsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise

Berufsschulen

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Berufsschule Steyr 1

Otto-Pensel-Straße 14

4400 Steyr

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FAQs

Du hast Fragen? Wir haben Antworten.

Was regelt der Kollektivvertrag?

Der Kollektivvertrag regelt die Rechte und Pflichten zwischen dir und deinem Arbeitgeber. Er gilt immer für die ganze Branche, also gibt es beispielweise einen Kollektivvertrag für die komplette Verkaufsbranche. Das garantiert, dass niemand, der in dieser Branche arbeitet nachteilig behandelt wird. Der Kollektivvertrag, der dann zwischen dir und deinem Arbeiter besteht beinhaltet vor allem Regelungen zum Mindestlohn, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und zur Arbeitszeit.

Wie finde ich Betriebe, die Lehrlinge ausbilden?

Unter dem Menüpunkt „Lehrbetriebe“ findest du eine Auflistung aller Betriebe Vorarlbergs, die Lehrlinge ausbilden und auch in welchen einzelnen Lehrberufen. Wenn du schon weißt welchen Beruf du gerne erlernen willst, klicke einfach auf den Lehrberuf unter dem Menüpunkt „Lehrberufe“ und du findest die Firmen, die Lehrlinge genau in deinem gewünschten Beruf ausbilden.

Was oder wer ist ein Ausbilder?

In deinem Lehrbetrieb gibt es eine oder mehrere Personen, die dich durch deine Lehrzeit begleiten und dir alles lehren, was es in deinem Lehrberuf zu lernen gibt. Diese Personen Mitarbeiter nennt man Ausbilder. Sie haben eine Prüfung abgelegt und geben ihr Wissen und ihr Können an dich weiter. Sie sind für dich aber auch eine wichtige Bezugsperson während deine Lehrzeit: Bei Problemen oder Fragen kannst du dich immer an sie wenden.

In welche Berufsschule muss ich gehen?

Unter dem Menüpunkt „Lehrberufe“ findest du nicht nur eine Auflistung aller in Vorarlberg möglichen Lehrberufe, sondern bei jedem Lehrberuf auch die Berufsschule, die die Lehrlinge besuchen.

Was muss ich vor dem Bewerbungsgespräch beachten?

Plane am Tag des Bewerbungsgesprächs genug Zeit ein, du solltest niemals zu spät zum vereinbarten Termin kommen. Informier' dich schon vorher wie du am besten zur Adresse des Unternehmens kommst, welcher Bus oder Zug dich dort hinbringt oder wie lange die Fahrt dauert. Achte auf ein gepflegtes Aussehen, lass unbedingt den Kaugummi weg und schalte dein Handy aus. Sollte es passieren, dass du den Termin absagen musst (z. B. weil du krank bist) ruf früh genug bei deiner Ansprechperson im Unternehmen an und verschiebe deinen Termin.

Wann kann ich eine Lehre machen?

Um eine Lehre beginnen zu können, musst du neun Jahre zur Schule gegangen sein. Somit hast du die gesetzliche Schulpflicht erfüllt und kannst dich entscheiden, ob du einen Lehrberuf erlernen oder weiterhin die Schule besuchen willst.

Arbeitsbereiche

Skier werden heute zumeist in Sandwichbauweise (compound-ski) hergestellt. Dabei werden unter Hitzeeinwirkung mit einer Hydraulikpresse um einen Skikern aus Holz, Leichtmetall oder Karbonfasern verschiedene Schichten aus Kunststoff oder Metall aufgebracht und miteinander verbunden. Skibautechniker*innen führen meist Arbeiten in einem Teilbereich der Skifabrikation durch. Die Qualitätssteigerung bei den Geräten verlangt sowohl in Forschung und Entwicklung als auch in der Produktion nach verstärktem Einsatz von Fachkräften.

Skibautechniker*innen formen Skier aus verschiedenen Hölzern an Fräsautomaten, die meist CNC-gesteuert sind. Die Laufflächen aus Polyäthylenstreifen schneiden sie an Ablängautomaten zurecht und taillieren, d. h. formen sie in Kopierfräsautomaten nach einem Modell. Skibautechniker*innen stellen die Fiberglasoberflächen wie folgt her: Sie bestücken eine Ziehmaschine mit aufgerolltem Glasfasergewebe. Die Fasergewebe ziehen sie dann durch ein Harzbad, sodass das Gewebe zu Fiberglas erstarrt. Danach bringen Skibautechniker*innen die Teile an Abläng- und Kopierfräsmaschinen in Form.

Skierzeuger*innen bestreichen die vorbereiteten Teile mittels Klebeauftragsmaschinen mit Klebstoffen und Kunststoffharzen und legen sie in die Kassette (Negativform des Skis) ein. Diese verschließen sie und pressen sie mittels einer Hydraulikpresse bei 120 Grad Celsius. So verschmelzen die einzelnen Skilagen miteinander. Sie nehmen die Rohlinge aus der Kassette und schleifen und lackieren sie. Abschließend werden die Skier mit Stahlkanten, Spitzen- und Endenbeschlägen versehen (armiert) und im Siebdruckverfahren mit Oberflächendesigns bedruckt.

Während des gesamten Produktionsvorgangs überprüfen sie prozessbegleitend und in Stichproben die Qualität und Funktion der Skier.

Arbeitsumfeld

Skibautechniker*innen arbeiten in industriellen Produktionshallen von Großbetrieben, aber auch in Werkstätten von Gewerbebetrieben, in denen sie vor allem Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen. Sie arbeiten mit Berufskolleg*innen und anderen Fachkräften und Anlernkräften der Produktion zusammen. Im Servicebereich haben sie auch Kontakt zu Kundinnen und Kunden.

Arbeitsmittel

Skibautechniker*innen arbeiten u. a. an Fräs- und Kopierfräsautomaten, Ablängautomaten, Zieh- und Ablängmaschinen, an Hydraulikpressen, Schleifautomaten mit Klebeauftragsmaschinen. Viele der Maschinen vor allem in Industriebetrieben sind CNC-gesteuert. Je nach Automatisierungsgrad der Industrieunternehmen arbeiten sie auch an Produktionsanlagen und -straßen. Sie verwenden neben den genannten Materialien Glasfasergewebe, Klebstoffe und Mehrkomponentenkleber, Kunstharze, Kunststoffspachtelmassen etc.

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