Lehrlingsnetzwerk Vorarlberg: Workshop ebnet nächste Projekte

März 10, 2022

Vom Erscheinungsbild bis zu den Vorteilen der aha-Lehrlingskarte erarbeiteten 30 Lehrlinge von 20 Unternehmen gemeinsam Inhalte.

Von Lehrlingen für Lehrlinge: Mit dem Ziel, dass Lehrlingsnetzwerk Vorarlberg (siehe unten) weiter auszubauen, veranstaltete der Verein „Lehre in Vorarlberg“ zusammen mit „aha – Jugendinfos Vorarlberg“ den nächsten Workshop mit jungen Leuten. 30 Auszubildende aus unterschiedlichsten Branchen trafen sich im WIFI Dornbirn, um gemeinsam die nächsten Projekte anzugehen, die stellvertretend allen Lehrlingen im Land zugute kommen sollen.

Nach einer Vorstellung der geplanten Aktivitäten durch Markus Curin (GF Lehre in Vorarlberg) war Kreativität gefragt. Denn um zukünftig bei Veranstaltungen, auf Produkten oder in Medien als Lehrlingsnetzwerk Vorarlberg auftreten zu können, braucht es ein Erscheinungsbild. Logo, Slogan, Motto – wie soll das Netzwerk zukünftig präsent sein? In Gruppen aufgeteilt und unterstützt von Grafikerin Sylvia Dhargyal und Künstlerin Mona Blenke befassten sich die Lehrlinge im ersten Teil des Workshops mit dieser Frage.

 

Just LiV, 2gether oder machamas zem?

Die Inputs der Gruppenarbeit waren großartig. Vom Insider-Label über Graffiti-Art bis zum geographischen Umriss Vorarlbergs war alles dabei. Geprägt waren die Entwürfe von Begriffen wie Gemeinschaft, Selbstverwirklichung, Unabhängigkeit oder starke Zukunft. Und wie so oft wird die Lösung wohl im Zusammenspiel all dieser Vorschläge liegen. Schließlich soll daraus in den nächsten Wochen das neue Erscheinungsbild entstehen.

 

 

eSports-Turnier und poolbar-Event

Eingesetzt wird das neue Erscheinungsbild schon bei den nächsten geplanten Veranstaltungen und Aktivitäten. Dazu gehören ein eSports-Turnier in Kooperation mit West Austria Gaming, ein Lehrlings-Event im Rahmen des poolbar-Festivals oder eine Lehrlings-Starter-Box für Erstklässler im September.

Die beiden Veranstaltungs-Formate waren auch schon im letzten Jahr geplant, konnten aber u.a. Corona bedingt nicht umgesetzt werden. Jedenfalls haben sich nun freiwillige Lehrlinge gefunden, die im Team eSport und Team poolbar die Umsetzung anpacken möchten.

Good news: Jean-Philipp Bernecker (illwerke vkw), mittlerweile ausgelernter Lehrling und wichtiger Mit-Initiator des Lehrlingsnetzwerkes, war nicht nur beim Workshop dabei, sondern wird die Projekte weiterhin aktiv begleiten.

 

Infos und Action mit dem aha-Team

Informativ und super unterhaltsam gestaltete das Team von aha – Jugendinfo Vorarlberg den zweiten Teil des Workshops. Julia Fenkart und Andrea Gollob starteten mit einem kleinen Info-Quiz. Und schon gab es „aha“-Momente, als etwa die erste Jugendkarte  „Cool Card 2000“ gezeigt wurde. Konkret wurde es dann, als die Vorteile der aktuellen Jugend- und Lehrlingskarte thematisiert wurden. Auf ein Ranking der bestehenden Benefits folgte eine Ergänzung von möglichen neuen Kooperationen im Land.

Auch individuelle offene Fragen und Bedürfnisse der Lehrlinge wurden angesprochen. Steuern, Selbstständigkeit, Ausziehen von Zuhause, Versicherungen – alles relevante Themen für junge Leute, die bereits Geld verdienen.
Die Erkenntnisse aus dem Workshop werden zukünftig mit einfließen, wenn neue Informations- und Kommunikationsmaßnahmen umgesetzt werden.

Konkret wird es vor allem mit der neuen aha-Lehrlingskarte: Zusammen mit „Lehre in Vorarlberg“ wird es im Frühjahr eine Neuauflage der Karte geben. Sie soll zukünftig exklusive Vorteile und Zugang zu Lehrlings-Events und Projekten ermöglichen.

Schließlich bildete eine Actionbound-Jagd bis zu den neuen aha-Räumlichkeiten und inklusiver Goodie-Bag den krönenden Abschluss des Nachmittags.

 

Lehrlingsnetzwerk Vorarlberg – wieso, weshalb, warum?

Etwa 7.000 Lehrlinge werden jedes Jahr in Vorarlberg ausgebildet. Durch die duale Ausbildung nehmen sie eine besondere Stellung ein: Einerseits noch Jugendliche mit Schulunterricht, andererseits junge Erwachsene mit erstem Beruf und Gehalt. Und während kommerzielle Anbieter diese Zielgruppe schon längst für sich entdeckt haben, gab es auf gesellschaftlicher und sozialer Ebene keine Initiativen, die eine branchen- und firmenübergreifende Gemeinschaft darin sahen.

Genau hier setzt seit etwa zwei Jahren das Lehrlingsnetzwerk Vorarlberg des Vereins „Lehre in Vorarlberg“ an. Mit exklusiven Veranstaltungen, Projekten, Kampagnen und Aktionen soll Schritt für Schritt ein Community-Gedanke entstehen und langfristig das Image und die Attraktivität der Lehre verstärkt werden.

Schließlich sind die meisten Lehrlinge unabhängig ihres Berufs in einer ähnlichen Situation und befassen sich mit den gleichen Herausforderungen. Und derzeit gibt es nur Sparten- oder Fachgruppen abhängige Angebote im Land. Also kein Projekt, keine Veranstaltung, bei der sämtliche Lehrlinge eingeladen sind.

Natürlich müssen sich Lehrlinge in den größeren Unternehmen weniger Gedanken über Gemeinschaft, Netzwerk oder Support in Beruf und Schule machen. Bedenkt man aber, dass fast 2.500 allerLehrlinge in einem Betrieb mit 4 oder weniger Lehrlingen und fast 900 überhaupt „Einzelkämpfer“ sind, ist das Bedürfnis nach Community und Informations-Austausch nachvollziehbar.

In regelmäßig stattfindenden Workshop wie diesem werden aktuelle Informationen ausgetauscht, neue Projekte angegangen und engagierte Lehrlinge gefördert. Sie möchten über ihre persönliche Ausbildung hinaus bleibende Benefits für zukünftige Lehrlings-Generationen schaffen.