Outdoor-Treffen der Vorarlberger Ausbilder:innen

Juli 6, 2022

Am Sunnahof behandelten 50 Teilnehmer:innen aktuelle Lehrlings-Themen beim Prototyp dieses neuen Netzwerk-Formates.

Ein Treffen unter gleichgesinnten Kolleg:innen aus dem ganzen Land? Ein Energie-Ort, an dem Natur, Tier und Mensch im Vordergrund stehen und ein nachhaltiger Genuss gewährleistet wird? Brandaktuelle Themen behandeln und neue Lösungs-Methoden für die eigene Projektarbeit lernen? Das sind gleich drei Wünsche auf einmal, die wir beim ersten „Outdoor-Treffen der Vorarlberger Ausbilder:innen“ am großartigen Sunnahof in Göfis erfüllt haben.

 

 

Mit den regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen sorgen wir seit Jahren für Motivation, Inspiration und Unterstützung für Vorarlbergs Lehrlingsausbilder:innen. Doch in Zeiten von Mitarbeitermangel, Schul-Defiziten, Pandemie und Produktions-Stress ist deren Situation herausfordernd wie noch nie.

Nach zwei Jahren der Isolation und digitalen Treffen war nun endlich wieder die Zeit für einen persönlichen Austausch. Diese Gelegenheit wollten wir (Michael Moosbrugger/WKV, Markus Curin/LiV und Rede-Coach/Moderatorin Heidi Winsauer) nutzen, um ein neues Format auszuprobieren. Also wurde ein Prototyp für ein „Outdoor-Treffen“ entwickelt. Dabei soll – passend zum Namen – ein „echtes“ Treffen der Ausbilder:innen an einem besonderen Ort im Vordergrund stehen. Zusätzlich gibt es ein Sonderthema, um aktuelle Herausforderungen inklusive Mehrwert behandeln zu können.

 

 

Sechs „Denkhüte“ am Sunnahof

Mit dem Sunnahof in Göfis wurde die perfekte Location für das neue Format gefunden. Der Bio-Bauernhof der Lebenshilfe Vorarlberg ist in vielfacher Hinsicht ein großartiger Ort. Geschäftsführer Christian Zangerle: „Das Sunnahof-Team begleitet Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Arbeiten (Landwirtschaft, Tischlerei, Gärtnerei und Hofladen/Hofgastronomie) und Wohnen. Inklusion wird am Sunnahof täglich aus Überzeugung gelebt, in Einklang mit Tier und Natur.“ Er begrüßte neben Markus Curin (Lehre in Vorarlberg) die Gäste, während Heidi Winsauer durch den Vormittag führte.

Vom Frühstück über Jause bis zum Mittagessen wurden die Gäste mit hausgemachten Köstlichkeiten des Sunnahofs versorgt. Praktischerweise kamen den Veranstaltern neben Hof, Natur, Infrastruktur und Mitarbeitern auch Christians Erfahrungen als Event-Profi zugute. Somit konnte Heidi Winsauer vor Ort einen außergewöhnlichen Aufgaben-Parkour umsetzen. Anhand fünf top-aktuellen Lehrlings-Themen lernten die Teilnehmer:innen die Methode der „Sechs Denkhüte von Edward de Bono“ kennen. Dabei wird ein Problem/Projekt/Thema aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet, um effizient eine Lösung bzw. Umsetzung zu erzielen. Näheres erfährt man in folgendem Video von Heidi Winsauer:

 

 

„Ein wunderbares Format!“

50 Teilnehmer:innen aus dem ganzen Land konnten bei der Erstausgabe des „Outdoor-Treffens“ in Göfis dabei sein. Ein Limit war nötig, um die Umsetzung des Prototyps gewährleisten zu können. Dazu versendete die Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer Vorarlberg eine Einladung an sämtliche Ausbildungsbetriebe. Das Event war rasch ausgebucht. Schlussendlich waren Ausbilder:innen von Unternehmen wie Meusburger, Getzner Werkstoffe, i+R, Blum, Hermann Tschabrun, Hilti & Jehle, Rauch, Schmidts, Walser, HENN, Ölz Meisterbäcker, Sutterlüty, Bachmann electronic Elmar Graf dabei.

In zehn Teams behandelten sie folgende Fragen/Themen:

  • Brauchen Lehrlinge mehr Prämien als Anreiz?
  • Sollen Noten komplett ignoriert werden, damit wir mehr Lehrlinge bekommen?
  • Braucht es einen verpflichtenden Knigge-Kurs für Lehrlinge für besseres Benehmen und Auftreten?
  • Braucht es eine landesweite Schnupperaktion – auch für Kindergarten und Volksschule?
  • Braucht es ein Lehrlings-Paten-System, bei dem sich fertig Ausgebildete um neue Lehrlinge kümmern?

 

 

„Sehr spannende und wichtige Fragen“ lautete das gemeinsame Feedback der Teilnehmer:innen. Einerseits konnten durch die „Denkhüte“ pro und contra, Ausbau- und Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert werden. Andererseits lernten die Ausbilder:innen aber auch, diese Methode für eigene Projekte anzuwenden. Entsprechend positiv fiel das Feedback aus: „Ein Treffen bei diesem Wetter an diesem Hof war allein schon herrlich. Dann aber auch noch wertvolle Fragen zu behandeln und sich austauschen zu können? Vielen Dank für diese Möglichkeit! Beim nächsten Mal gerne noch mehr in die Tiefe gehen.“

Und durch die gelungene Umsetzung wird es bestimmt auch bald ein weiteres Outdoor-Netzwerktreffen der Ausbilder:innen geben. Diese sind die ideale Ergänzung zu den inspirierenden Speaker-Abenden und den kurz-knackigen Online-Events.

 

 

Fotos: M. Curin