Traumberuf Tischler: „Schaffa mit Holz isch mins“
April 23, 2024
Wenn man mit dem jungen, aufgestellten Wälder Jakob Greber (17) aus Schwarzenberg über Holz und die Welt spricht, leuchten seine Augen. Denn schon seit seiner Kindheit war für ihn klar, dass er einmal „Schriner“, also Tischler, werden will. Im Interview verrät er seine Beweggründe und gibt Mädchen und Burschen Tipps für ihre Berufswahl.
Wie würdest Du den Beruf des Tischlers einem Kind erklären, damit es versteht, was Du jetzt lernst und tust?
Jakob: Als Tischler kannst Du all das machen, was man für ein gutes Leben in den eigenen vier Wänden hat und vielfach ein ganzes Leben genießen wird: Die Küche, in der die Eltern kochen, der Esstisch, das Schlafzimmer zum Erholen oder der Schreibtisch für die Hausaufgaben. Aber auch die Ausstattung in der Schule oder für das designbewusste Büroteam stammt vom Tischler.
Was sind Deine wichtigsten Tätigkeiten als angehender Tischler?
Jakob: Ich liebe Holz und bin auch privat gerne im Wald. Als Tischler wählt oder empfiehlt man das passende Holz für das Werkstück, am besten natürlich heimisches. Ob Hart- oder Weichholz, ob Weißtanne oder Buche – wir Tischler machen den Zuschnitt, hobeln, sägen, verleimen, schleifen, ölen mit verschiedenen Werkzeugen. Neben diesen Holzbearbeitungstechniken kommen natürlich auch computergestützte Holzbearbeitungsmaschinen (CNC) zum Einsatz. Mir macht all das große Freude.
Wie bist Du überhaupt zu Deinem Lehrberuf gekommen?
Jakob: Holz hat mich schon seit ich mich erinnere interessiert. Ich würde wirklich sagen „Holz isch mins!“ Zudem war ich schon als Kind in der Werkstatt meines Vaters. Hier bei der Tischlerei Geser habe ich schon einmal geschnuppert und dann vor Lehrbeginn ein Praktikum gemacht. Bei meiner dreijährigen Ausbildung an der Hohenemser Fachschule für Landwirtschaft konnte ich für meine Lehrzeit schon viel Wissen rund um Material und Bearbeitung mitnehmen.
Welche Tipps hast Du für andere Lehrstellensuchende?
Jakob: Probieren, Schnuppern, alle Angebote der Lehrbetriebe nutzen – dann kann man sich selbst ein Bild machen, was gefällt und bei welchem Material und bei welchen Tätigkeiten man sich wohlfühlt. Unsere Firma ist z.B. auch immer bei der Lehrlingsmesse LET’S WERK in Andelsbuch dabei, da kann man bei gesamt 25 Lehrbetrieben viel entdecken und sich mit verschiedenen Materialien „austoben“ – vom Pizzateig über Metall, Beton, Lehm, Farbe, KFZ, Elektro oder Installationen.
Was war das schönste Lob oder der tollste Moment in Deiner bisherigen Lehrzeit?
Ich bin als „Lehrbub“ bei jedem Schritt dabei und lerne von meinem Lehrlingsausbildner, ich erlebe den gesamten Produktionsablauf und kann jeden Abend zufrieden nach Hause gehen. Wenn ich das fertige Werkstück betrachte, freue ich mich darüber. Und wenn es dann an die Kundschaft übergeben oder montiert wird, vervielfacht sich auch die Freude. Zudem ist es ein schönes Gefühl, wenn man etwas Nachhaltiges erarbeiten kann, das ein Leben lang hält und wertvoll ist.
Fotos: Margit Hinterholzer
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