Berufskraftfahrer als Traumberuf
September 18, 2019
Laute Motoren, starke Maschinen, fette Reifen und immer was zu tun: Ein Szenario ganz nach dem Geschmack von Aron Kopf aus Röthis. Wie praktisch, dass der 16-Jährige jetzt auch seine Ausbildung in diesem Metier bekommt. Er begann erst diese Woche seine Lehre als Berufskraftfahrer bei Bischof Transport in Feldkirch.
Dabei wurde ihm der Beruf eigentlich schon in die Wiege gelegt. Schließlich ist er im Transportunternehmen seiner Familie groß geworden. „Natürlich bin ich schon als Kind allen Lkw nachgelaufen. Die großen Laster faszinieren mich noch heute.“ Sein Opa, Gründer von Nachbaur Transporte, hat diese Leidenschaft schon damals gefördert. Er war es auch, der mit Aron zu Bischof Transporte ging und sich direkt bei COO Elke Böhler über die ausgeschriebene Lehrlingsstelle informierte. Das Unternehmen ist derzeit das einzige im Land, das eine Ausbildung zum/zur BerufskraftfahrerIn anbietet. Immerhin: Nächstes Jahr folgen dann Loacker, Mohren, Bischofsberger Transporte und Scheffknecht Transporte.
Schnuppern: Anpacken, statt Zuschauen
„Ich war gleich an drei Doppeltagen zum Schnuppern dort. Aber schon nach dem ersten Mal war klar, dass ich die Stelle bekommen würde“, erinnert sich Aron. „Dabei durfte ich richtig anpacken, nicht bloß zuschauen. So lernt man einen Betrieb, die Leute und den Beruf viel besser kennen.“ Einen Tag verbrachte er in der Werkstatt, einen mit dem Fuhrparkleiter. „Reifen kontrollieren, Waschen, Werkzeug bringen – da war schon einiges los.“ Selber fahren war beim Schnuppern noch nicht dabei, aber im 2. Lehrjahr steht für angehende Berufskraftfahrer auch der Pkw- und Lkw-Führerschein an – der vom Arbeitgeber bezahlt wird.
Erfahrungen konnte Aron bereits im Betrieb zuhause sammeln. Dementsprechend weiß er ganz genau, wann er das erste Mal hinter dem Lenkrad saß. „Es war ein unbeschreibliches Gefühl! Ich muss 12 Jahre oder so gewesen sein, als ich einen Lkw von der Waschstelle 200 Meter zum Parkplatz fahren durfte. Ich bin eingestiegen und hab das Radio aufgedreht. Es war ein alter Scania, mit manueller Schaltung. Und es war ja klar, dass er mir beim ersten Anfahrversuch ,verreckt‘.“ Auf dem Betriebsgelände konnte er seither Erfahrungen sammeln. Und kann es natürlich kaum erwarten, wenn es damit auch in der Lehre bei Bischof losgeht. „Den Führerschein hätte ich ja sowieso gemacht, umso besser, wenn er mir bezahlt wird.“
„Spaß an der Arbeit viel wichtiger als Lohn“
Apropos bezahlen: Die Lehrlingsentschädigung spielte für Aron keine Rolle. „Ich wollte so oder so diesen Beruf erlernen. Alles, was damit zu tun hat, macht mir unglaublich Spaß. Was nützt es mir, wenn ich vielleicht monatlich mehr verdiene, aber jeden Tag frustriert von der Arbeit komme? Auch meine Eltern haben mich da von Anfang an unterstützt. Und Opa hat natürlich die größte Freude an meiner Berufswahl.“
Im Rotationssystem wird Aron ab sofort in verschiedenen Abteilungen bei Bischof Transporte ausgebildet. „Bis Februar bin ich in der Werkstatt. Danach folgt die berufsbegleitende Blockschule in Salzburg. Schließlich folgt dann die Arbeit im Büro.“ Zur Info: BerufskraftfahrerInnen haben die selben Fächer wie der Speditionskaufmann/frau. Das macht die Ausbildung zwar umfangreicher und fordernder, dafür können ausgebildete Fahrer später je nach Interesse verschiedene Wege auf der Karriereleiter einschlagen. „Gerade dieser Lehrberuf mit all den Chancen ist nahezu unbekannt in Vorarlberg. Das muss ich unbedingt ändern, denn Fahrer werden im ganzen Land dringend gesucht.“
Bei Bischof Transporte sind sie nun zu dritt: Neben Aron sind auch Dragi (2. Lehrjahr) und Dominic (1. Lehrjahr) an der Ausbildung zum Berufskraftfahrer dran. Mehr Infos gefällig? Auf der i-Messe (7. bis 9. November 2019) wird der Beruf vorgestellt und beim Tag der offenen Tür bei Bischof in Feldkirch (23. November) darf man sogar selbst ans Steuer!
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