Lehre als
Schuhmacher/in
Wenn der Schuh drückt, bist du zur Stelle! In Maßarbeit fertigst du genau die Schuhe an, die sich der Kunde wünscht. Einen Schuh der nicht perfekt sitzt, gibt’s bei dir nicht!
Kurzbeschreibung
Wenn der Schuh einmal drückt, wissen Schuhmacher*innen, was zu tun ist. Sie fertigen Schuhe in Maßarbeit und Konfektion an und reparieren schadhafte Schuhe. Bei der Herstellung von Maßschuhen beraten sie Kund*innen, nehmen genau Maß, entwerfen die Modelle und arbeiten diese aus. Schuhmacher*innen verarbeiten Leder, synthetische und textile Werkstoffe von Hand oder an Näh- und Spezialmaschinen. Sie arbeiten zumeist in Werkstätten von gewerblichen Betrieben mit Arbeitskolleg*innen zusammen. Schuhmacher*innen haben Kontakt mit Kund*innen und Lieferant*innen.
Tätigkeiten
- am Fuß der Kundschaft Maß nehmen, Leisten zurichten (Fußmodelle)
- Schnittmuster für den Schaft (Schuhoberteil) zeichnen, Oberleder- und Futterlederteile zuschneiden
- Lederkanten und -ränder mit Schärfmessern schärfen und buggen
- die Futterlederteile auf die entsprechenden Oberlederteile aufkleben
- die einzelnen Stücke mit Steppmaschinen zusammennähen
- den fertigen Schaft über die Leisten überziehen und an die Leistensohle mit Holznägeln (Zwicken) anheften
- die Innen- und Laufsohle zuschneiden
- Laufsohle auf die Innensohle ankleben oder annageln
- die Einzelstücke für den Absatz zuschneiden, die Teile zusammenkleben und den Absatz auf die Laufsohle annageln
- Absatz und Sohle maschinell schleifen
- den fertigen Schuh abschließend polieren und wachsen
- beschädigte und abgetragene Schuhe reparieren
So viel wirst du in etwa verdienen
685-800
1. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
856-940
2. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.099-1.280
3. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
Anforderungen
In jedem Beruf brauchst du ganz spezielles fachlisches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen, welche fachlichen Kompetenzen in diesem Beruf besonders wichtig sind.
Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:
- Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
- genaues und sorgfältiges Arbeiten
- selbstständiges Arbeiten
- Einsatzfreude
- Verantwortungsbewusstsein
- Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
- Lernbereitschaft
Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein.
DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
- Fingerfertigkeit
- gutes Sehvermögen
Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
- Datensicherheit und Datenschutz
- gestalterische Fähigkeit
- gutes Augenmaß
- handwerkliche Geschicklichkeit
- räumliches Vorstellungsvermögen
- technisches Verständnis
Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
- Kommunikationsfähigkeit
- Kund*innenorientierung
Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
- Aufmerksamkeit
- Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
- Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
- Modebewusstsein
Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?
- Kreativität
- Organisationsfähigkeit
Berufsschulen
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Berufsschule für Chemie, Grafik und gestaltende Berufe
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Litzelhofenstraße 17
9800 Spittal/Drau
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Dr.-Theodor-Körner-Platz 1
3943 Schrems
Private Berufsschule Graz
Herrgottwiesgasse 50
8020 Graz
Tiroler Fachberufsschule für Garten, Raum und Mode
Mandelsbergerstraße 12
6020 Innsbruck
FAQs
Was ist die Probezeit?
Bei Beginn eines neuen Arbeitsverhältnisses musst du eine sogenannte Probezeit durchlaufen. Für Lehrlinge geht diese 3 Monate. Das gibt dir und deinem Arbeitgeber Zeit euch kennenzulernen und zu schauen ob diese Ausbildung das Richtige für dich ist. In der Probezeit kannst du sowie dein Chef das Arbeitsverhältnis ohne Angabe von Gründen beenden.
In meinem Wunschbetrieb ist die Lehre, die ich gerne machen würde, nicht ausgeschrieben – muss ich mir jetzt etwas Anderes überlegen?
Wenn du deinen Traumberuf auf Anhieb nirgends ausgeschrieben siehst, ist das nicht unbedingt ein Grund die Zukunftspläne komplett überdenken zu müssen – du kannst dich auch bei einem Betrieb bewerben, ohne dass dieser eine Stellenanzeige geschalten hat. Das nennt man Initiativbewerbung.
Brutto-/Nettolohn – wo liegt der Unterschied?
Ganz einfach erklärt ist der Nettolohn das, was am Ende des Monats auf deinem Bankkonto landet. Von deinem Bruttolohn werden Steuern und Abgaben abgezogen – was am Ende übrigbleibt und tatsächlich dir gehört, ist der Nettolohn. Somit kannst du dir merken: Brutto – Steuern und Abgaben = Netto
Was muss ich vor dem Bewerbungsgespräch beachten?
Plane am Tag des Bewerbungsgesprächs genug Zeit ein, du solltest niemals zu spät zum vereinbarten Termin kommen. Informier' dich schon vorher wie du am besten zur Adresse des Unternehmens kommst, welcher Bus oder Zug dich dort hinbringt oder wie lange die Fahrt dauert. Achte auf ein gepflegtes Aussehen, lass unbedingt den Kaugummi weg und schalte dein Handy aus. Sollte es passieren, dass du den Termin absagen musst (z. B. weil du krank bist) ruf früh genug bei deiner Ansprechperson im Unternehmen an und verschiebe deinen Termin.
Vollständige Bewerbungsunterlagen: Was gehört alles dazu?
Mit einer vollständigen Bewerbung, die in Erinnerung bleibt, hast du schon die halbe Miete! Wichtig ist dabei der Lebenslauf mit einem Foto von dir (kein Selfie!) und das Bewerbungsschreiben. Auch Kopien von Schulzeugnissen solltest du nicht vergessen. Kleiner Tipp: Mit einem Deckblatt kannst du die Bewerbung einzigartiger gestalten.
Soll ich zum Tag der offenen Tür gehen, wenn das ein Unternehmen anbietet?
Ja, unbedingt. Warum? Weil du die Möglichkeit erhältst einen Blick hinter die Kulissen zu werfen: Du lernst die Firma und deinen möglichen zukünftigen Lehrberuf besser kennen, kannst mit Lehrlingen und Ausbildern vor Ort sprechen und alle deine Fragen stellen usw. Wenn das Unternehmen auch Schnuppertage anbietet und du dich für eine Lehrstelle dort interessierst, melde dich gleich zum Schnuppertag an – dort erhältst du weitere, noch tiefere Einblicke ins Unternehmen und den Lehrberuf.
Arbeitsbereiche
Schuhmacher*innen verarbeiten Leder (Rinds-, Schweins-, Ziegenleder usw.), Gummimaterialien, synthetische Stoffe (Gore-Tex usw.) und für die Herstellung von Exklusivmodellen auch Textilien wie Brokat oder Satin. Sie stellen verschiedene Arten von Damen- und Herrenschuhen, Spezialanfertigungen wie Reitstiefel oder Schuhe in Über- und Untergrößen her.
Für die Maßanfertigung von Schuhen nehmen Schuhmacher*innen vorerst am Fuß der Kundschaft Maß und richten Leisten zu. Sie zeichnen Schnittmuster für den Schaft und schneiden danach die Oberleder- und Futterlederteile zu. Danach schärfen und buggen sie die Lederkanten und -ränder mit einem Messer und kleben die Futterteile auf die entsprechenden Oberteile.
Schuhmacher*innen nähen die einzelnen Teile mit der Steppmaschine zusammen. Sie ziehen den fertigen Schaft über den Leisten und heften die Sohle mit Holznägeln an den Schaft. Schließlich schneiden sie Innen- und Laufsohle zu und kleben oder nageln die Laufsohle auf die Innensohle. Sie schneiden die Einzelstücke für den Absatz zu, kleben die Teile zusammen und nageln den Absatz auf die Laufsohle. Abschließend schleifen sie Absatz und Sohle und polieren und wachsen die fertigen Schuhe.
Schuhmacher*innen, die in gewerblichen Betrieben arbeiten, reparieren auch beschädigte oder abgetragene Schuhe. In der industriellen Schuhfertigung arbeiten großteils Schuhfertiger*innen, Schuharbeiter*innen und weitere angelernte Hilfskräfte der Produktion an computergesteuerten Maschinen und Anlagen.
Arbeitsumfeld
Schuhmacher*innen arbeiten in temperierten Werkstätten, Werkhallen und Verkaufsräumen gemeinsam mit Arbeitskolleg*innen und Vorgesetzten und haben Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen. In Industriebetrieben arbeiten sie mit Schuhfertiger*innen und Schuharbeiter*innen zusammen, siehe °Schuhfertigung (Lehrberuf)#, °Schuharbeiter*in#.
Arbeitsmittel
Schuhmacher*innen arbeiten an Nähmaschinen, Schärf-, Stepp-, Schleif-, Polier- und Klebemaschinen mit Leisten, Zwirn, Hämmern, Messern und Nägeln. Sie verarbeiten Leder sowie synthetische und textile Materialien und montieren Schnallen, Schleifen und Verschlüsse. Schuhmacher*innen verwenden zum Glätten, Polieren und Bügeln Vulkanisiermittel, Naturfasern, Klebemittel, Wachse und Polituren.
![](https://www.lehre-vorarlberg.at/wp-content/uploads/2017/10/WKV_Augustin__15-250x300.png)
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