Lehre als
Gleisbautechniker/innen
Du bist für das Schienennetz verantwortlich, verlegst Gleise, montierst Weichen und führst gleistechnische Vermessungsarbeiten aus.
Kurzbeschreibung
Allein die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betreiben ein über 5.000 km langes Streckennetz. GleisbautechnikerInnen sind die Fachkräfte, die diese Bahnstrecken laufend erneuern, modernisieren und teilweise zu Hochgeschwindigkeitsstrecken ausbauen. Sie führen Vermessungsarbeiten durch, richten die Baustellen ein und sichern sie ab, stellen den Unterbau und den Oberbau her, verlegen Gleise, Weichen, Kreuzungen und montieren Gleisabschlüsse und Schienenausziehvorrichtungen. GleisbautechnikerInnen sind aber auch für den sicheren Betrieb bestehender Streckennetze verantwortlich, indem sie diese laufend Instand halten, Schwachstellen feststellen und beseitigen.
GleisbautechnikerInnen bearbeiten unterschiedlichste Materialien wie z. B. Holz, Metalle, Kunststoffe und Beton unter anderem durch Trennen, Bohren, Schleifen, Schweißen und bedienen modernsten Gleisbaumaschinen. Sie sind fast ausschließlich im Freien tätig und arbeiten im Team mit BautechnikerInnen, TiefbauerInnen, VermessungstechnikerInnen und anderen Fach- und Hilfskräften des Baubereichs und von Eisenbahngesellschaften.
Tätigkeiten
- Vermessungsarbeiten mit Vermessungs- und Ortungsgeräten durchführen
- beim Transport und der Lagerung von Fertigteilen, Schüttgut, Gleis- und Weichenrosten und andere Materialien mitarbeiten
- Baugruben und Künetten ausheben und Verbauten und Stützungen herstellen
- Fundamenten herstellen (auch für Bahnsteigkanten) und einfache Beton– und Stahlbetonbauteile versetzen
- verschiedenen Oberflächenbefestigungen und die dafür erforderlichen Unterbauten herstellen
- Oberbau herstellen, Gleise und Weichen auf Planum verlegen, Gleisabschlüsse und Schienenausziehvorrichtungen montieren
- Eisenbahnübergängen und Eisenbahnkreuzungen errichten
- Wartungs-, Entstörungs- und Instandsetzungsarbeiten an Gleisanlagen und an sonstigen Eisenbahnanlagen durchführen
- winterdienstliche Arbeiten am Gleiskörper (z. B. Schnee- und Eisbeseitigung)
So viel wirst du in etwa verdienen
1.002-1.037
1. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.392-1.442
2. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
1.854-1.926
3. Lehrjahr
laut Kollektivvertrag
Anforderungen
Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.
Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.
Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
gute körperliche Verfassung: Arbeiten mit schweren Werkzeugen, Geräten und Bauteilen, Betonierarbeiten usw.
physische Ausdauer: zahlreiche Belastungen wie Maschinenlärm, Verschmutzung, Witterung; Arbeiten auf Gleisbaustellen
körperliche Wendigkeit: Arbeiten in Baugruben, auf Dämmen, Gerüsten, Baumaschinen usw.
Gleichgewichtsgefühl: Arbeiten in Baugruben, auf Dämmen, Gerüsten, Baumaschinen usw.
Handgeschicklichkeit: Vermessungsarbeiten, händische Messarbeiten an den Gleisen, maßgenaues Arbeiten beim Errichten des Gleiskörpers, Arbeiten mit Schweiß- oder Schleifgeräten usw.
Auge-Hand-Koordination: Schweißen; maßgenaue Montagearbeiten
Hörvermögen: Wahrnehmen der Warnsignale beim Herannahmen eines Zuges
Unempfindlichkeit der Haut: Kontakt mit Baumaterialien (Erde/Schotter, Beton/Mörtel, Bitumen), Schmiermitteln usw.
räumliche Vorstellungsfähigkeit: Vermessen und Einrichten der Baustellen, Umsetzen von Plänen (Baupläne, Trassenpläne, Weichenskizzen, Schienenverlegepläne usw.)
technisches Verständnis: Bedienung, Wartung und Instandhaltung der Messgeräte und der Baumaschinen; Arbeiten nach technischen Plänen
Organisationstalent: Bereitstellung aller erforderlichen Materialien und Maschinen; optimales Einsetzen der angelernten und ungelernten Arbeitskräfte; Sicherheitsmaßnahmen
Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten in einem Bautrupp
Reaktionsfähigkeit: rasches Reagieren/Eingreifen in Gefahrensituationen, rasches Reagieren bei Warnsignalen
generelle Lernfähigkeit: rasches Einstellen auf die Erfordernisse unterschiedlicher Baustellen, regelmäßige Weiterbildung über neue Methoden im Gleisbau
psychische Ausdauer: häufiges Arbeiten in Gefahrensituation, Verantwortung für die Sicherheit der Arbeitskräfte und für die Qualität der Bauausführung
Berufsschulen
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Landesberufsschule Langenlois
Walterstraße 35
3550 Langenlois
Was regelt der Kollektivvertrag?
Der Kollektivvertrag regelt die Rechte und Pflichten zwischen dir und deinem Arbeitgeber. Er gilt immer für die ganze Branche, also gibt es beispielweise einen Kollektivvertrag für die komplette Verkaufsbranche. Das garantiert, dass niemand, der in dieser Branche arbeitet nachteilig behandelt wird. Der Kollektivvertrag, der dann zwischen dir und deinem Arbeiter besteht beinhaltet vor allem Regelungen zum Mindestlohn, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und zur Arbeitszeit.
Was ist die Probezeit?
Bei Beginn eines neuen Arbeitsverhältnisses musst du eine sogenannte Probezeit durchlaufen. Für Lehrlinge geht diese 3 Monate. Das gibt dir und deinem Arbeitgeber Zeit euch kennenzulernen und zu schauen ob diese Ausbildung das Richtige für dich ist. In der Probezeit kannst du sowie dein Chef das Arbeitsverhältnis ohne Angabe von Gründen beenden.
Was oder wer ist ein Ausbilder?
In deinem Lehrbetrieb gibt es eine oder mehrere Personen, die dich durch deine Lehrzeit begleiten und dir alles lehren, was es in deinem Lehrberuf zu lernen gibt. Diese Personen Mitarbeiter nennt man Ausbilder. Sie haben eine Prüfung abgelegt und geben ihr Wissen und ihr Können an dich weiter. Sie sind für dich aber auch eine wichtige Bezugsperson während deine Lehrzeit: Bei Problemen oder Fragen kannst du dich immer an sie wenden.
Wie oft muss ich in die Berufsschule?
Neben der Arbeit im Betrieb muss jeder Lehrling in die Berufsschule gehen. Je nach Lehrberuf besuchst du als Lehrling eine Berufsschule in Vorarlberg oder in einem anderen Bundesland – deshalb variiert auch wie oft bzw. wie lange du die Berufsschule besuchst: In die ganzjährige Berufsschule gehst du mindestens einen ganzen Tag oder zwei halbe Tage in der Woche. Bei der lehrgangsmäßigen Berufsschule gehst du nicht wöchentlich zur Schule, sondern mindestens 8 Wochen durchgehend am Stück. Bei der saisonmäßigen Berufsschule wird die Schulzeit auf eine bestimmte Jahreszeit geblockt.
Wie kann ich mich für das Bewerbungsgespräch vorbereiten?
Übe Zuhause mit deiner Familie und oder Freunden das Vorstellungsgespräch. Informiere dich genau über das Unternehmen und deinen Lehrberuf. Überlege dir auch welche kritischen Fragen gestellt werden könnten, damit du darauf gute Antworten hast und nicht zu überrascht bist.
Muss ich mich selber bei der Berufsschule anmelden?
Nein, das macht das Unternehmen für dich, bei dem du die Lehre beginnst.
Arbeitsbereiche
Der Ausbau moderner Bahnstrecken, die auch den besonderen Ansprüchen von Hochgeschwindigkeitszügen gerecht werden, ist für Bahnlinien eine wesentliche Aufgabe. GleisbautechnikerInnen sind die Expertinnen und Experten, die diesen Ausbau vorantreiben und gleichzeitig bestehende Streckennetze betreuen und erhalten. Sie führen erforderliche Vermessungsarbeiten an den Bahnstrecken durch, richtigen die Baustellen ein und sichern diese ab. Zur Baustelleneinrichtung gehört auch die Mithilfe bei der Anlieferung und Lagerung der notwendigen Maschinen und Materialien (Schüttgut, Fertigteile, Gleis- und Weichenroste usw.).
Da Gleisbauarbeiten häufig während des laufenden Fahrbetriebes erfolgen, hat die Absicherung der Baustelle ganz besonders große Bedeutung. Die Anbringung von gut sichtbaren und funktionierenden Signalen, automatischen Warnsystemen, akustischen Warnungen, festen Absperrungen und anderen Sicherheitsvorkehrungen ist daher ein wesentlicher Arbeitsschritt.
GleisbautechnikerInnen sind sowohl bei der Errichtung von Gleisunterbauten als auch -oberbauten tätig. Sie heben Baugruben und Künetten aus, führen Entwässerungen und Drainagierungen durch und stellen die erforderlichen Verbauten und Stützungen sowie Schalungen und Bewehrungen für den Bahndamm her. Auf dem Fundament bauen sie Bahndämme, Brücken, Überführungen und Durchlässe. Im Oberbau errichten GleisbautechnikerInnen die Bettung (meist aus Schotter) und das Planum (ebene Fläche), verlegen darauf die Schwellen und Schienen sowie Weichen, Gleisabschlüsse, Schienenausziehvorrichtungen usw. Sie befestigen die Schienen auf den Schwellen und verschweißen sie miteinander. Dabei beachten sie genauestens die erforderlichen Spur-, Rillen-, Leitweiten und Stoßlücken. Für Hochgeschwindigkeitsstrecken (über 200 km/h) werden Schotterbettungen zunehmend durch feste Bauwesen mit Beton ersetzt (feste Fahrbahnen), die einer höheren Beanspruchung standhalten.
GleisbautechnikerInnen stellen aber nicht nur den Schienenstrang selbst her sondern sind auch bei der Errichtung von Bahnsteigen (Herstellung von Bahnsteigkanten), Eisenbahnbrücken, -tunneln, Eisenbahnübergängen und Kreuzungen tätig.
In der Instandhaltung bestehender Streckennetze kontrollieren GleisbautechnikerInnen die Gleisanlagen auf Schwachstellen und führen die nötige Instandsetzung wie z. B. Regulierungen von Spur-, Rillen-, Leitweiten oder Stoßlücken durch. Für Gleisumbauten, die Reinigung und Sanierung von Gleisbetten oder das Abtragen von Gleisanlagen werden großen Bahnbautechnikmaschinen eingesetzt, die viele Arbeitsschritte automatisiert vornehmen und selbst direkt am Gleis fahren. Zu den Tätigkeitsbereichen von GleisbautechnikerInnen gehören aber auch winterdienstliche Arbeiten am Gleiskörper, wie das Beseitigen von Schnee und Eis.
GleisbautechnikerInnen sind genauestens mit den besonderen Betriebsvorschriften der Eisenbahn vertraut. Sie kennen die Signale (z. B. Langsam- und Sperrsignale), die Gleis- und Weichenbezeichnungen, wissen über Eisenbahntechnik und Eisenbahnsicherungstechnik Bescheid (z. B. Spurführung, Rad-Schiene-Problematik) und beherrschen die notwendigen Kommunikationsmittel zur Abwicklung des Bahnbetriebes.
Arbeitsumfeld
GleisbautechnikerInnen arbeiten hauptsächlich an Gleisstrecken im Freien und am Bahnhofsgelände. Dabei sind sie sowohl in der Instandhaltung und Instandsetzung bestehender Strecken und Anlagen tätig als auch beim Ausbau und in der Modernisierung von Streckenabschnitten. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen, BautechnikerInnen, VermessungstechnikerInnen (siehe auch VermessungstechnikerIn und anderen Fach- und Hilfskräften des Baubereichs und der Eisenbahn).
Die Arbeit im Freien erfordert von GleisbautechnikerInnen, dass sie mit unterschiedlichsten Witterungsbedingungen (große Hitze, Nässe aber auch Kälte) gut zurecht kommen. Besonders wichtig ist auch ein besonders hohes Sicherheitsbewusstsein, da Gleisbauarbeiten auch während des laufenden Fahrbetriebes durchgeführt werden müssen.
Arbeitsmittel
GleisbautechnikerInnen be- und verarbeiten unterschiedlichste Werkstoffe, von Holz über Kunststoff bis Metall und Beton durch z. B. Schleifen, Bohren, Fräsen, Trennen oder Schweißen. Sie arbeiten dabei mit kleineren Maschinen und Geräten wie z. B. Schienenrichtpressen, Schienen- und Schwellenbohrmaschinen, Schienenziehgeräten ebenso wie mit großen gleisgebundene Bahnbautechnikmaschinen (z. B. Gleisumbauzug, Bettungsreinigungsmaschine, Planumsverbesserungsmaschine, Schotterplaniermaschine, Zweiwegebagger, Portalkran usw.). Für Vermessungsarbeiten werden unter anderem modernste Laser– und GPS-gesteuerten Vermessungsgeräten eingesetzt.
GleisbautechnikerInnen lesen Baupläne, Gleis- und Weichenpläne und führen Material- und Stücklisten. Zur Kommunikation setzen sie Funk- und Signalanlagen ein, akustische Signale aber auch Mobiltelefone. Ihre Schutzkleidung umfasst unter anderem Schutzhelme, Gehörschutz, Arbeitsschutzschuhe, Schutzbrillen und Atemschutz sowie gut sichtbare, reflektierende Arbeitskleidung.
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Lehre und Matura?
Vielleicht doch etwas anderes?
Elektronik – Angewandte Elektronik (Modullehrberuf)
In diesem Beruf ist Spannung wortwörtlich garantiert! Elektroniker*innen entwickeln, montieren oder reparieren elektronische Geräte und Maschinen. Bringst du ein Händchen für Technik mit, wird dir also bestimmt nicht langweilig werden.
Facharbeiter/in Forstgarten- und Forstpflegewirtschaft
Wenn dir die Arbeit unter freiem Himmel Spaß macht und du gerne Zeit im Wald verbringst, dann ist eine Lehre als ForstgartenfacharbeiterIn bestimmt das Richtige für dich.
Facharbeiter/in Forstwirtschaft
Auch Tiere und Pflanzen die im Wald leben, brauchen Pflege. Als ForstfacharbeiterIn leistest du einen wichtigen Beitrag, für einen gesunden Wald.
Fertigungsmesstechnik – Produktmessung
Die Genauigkeit liegt dir am Herzen: In Zeiten der Automatisierungen bist du in der Fertigungsmesstechnik für die Qualitätskontrolle entscheidend.
Metalltechniker/in (HM Stahlbautechnik)
Bei MetalltechnikerInen dreht sich alles um Metalle, Maschinen und Werkzeuge. Im Bereich Stahlbautechnik können deine Erzeugnisse schon mal etwas größer werden. Konstruktionen für Hochhäuser, Brücken oder Tunnel sind dein Fachgebiet!
Tapezierer/in und Dekorateur/in
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